cloidnerux hat geschrieben:Ich bin ein sehr bodenständiger Mensch. Ich habe keine Lust über Luftschlösser zu Diskutieren und ich könnte mich jedes mal aufregen, wenn irgendwelche Reform-Idealisten über irgendwelche tollen Sachen reden, die so aber nie umgesetzt werden können, schließlich hat es auch keinen Sinn, über die Nutzung von Perpetum-Mobiles zur Lösung des Energie-Problems zu Diskutieren.
Mein Punkt war: ein Perpetum Mobile ist nach dem 2. Gesetz der Thermodynamik unmöglich. Das "Luftschloss" das wir diskutieren bewegt sich noch gut im Rahmen des thermodynamisch und technisch Machbarem.
Und eben durch diese Sozialisierung entstehen die Staatlichen Zwänge der Überwachung und auch ACTA und PIPA/SOPA. Dadurch das auf einmal 100 mal mehr und mehr Nutzer im Internet waren, wurde auch das Kriminelle Potential erkannt, es wurden kriminelle oder terroristische absprachen durchgeführt und jeder fing an wie verrückt Filme, Musik und Spiele herunter zu laden. Und damit sahen sich die "großen" Unternehmen in dem Zwang dagegen etwas zu machen, eben genauso wie es in der Gesellschaft Gesetzte gegen Diebstahl gibt, so darf auch im Internet nicht jeder einfach alles Herunterladen
Das klingt ja schön - "staatliche Zwänge", so als ob es Notwendigkeit wäre. Klar, eine gewisse Ordnung ist schön und gut, aber Themen wie Terrorismus, Rassismus, Kinderpornographie und Raubkopiererei wird heutzutage hochgespielt und missbraucht, und zwar rein zu einem Zweck: Kontrolle. Ich lass mir nicht einreden, dass das zu unserem Schutz dienen soll, und auch nicht dass das "notwendige Regeln einer Gesellschaft" sind.
Ja, natürlich, wenn du dich auf einen Balkon stellst und Freiheit für das Internet ausrufst, interessiert sich vlt allerhöchsten der Nachbar dafür, aber sonst niemand.
Steht man aber mit 10.000 Menschen vor dem Bundestag und fordert Freiheit für das Internet, ist das schon was anderes. Und man hat die Möglichkeit selber in die Politik einzusteigen.
Na dann auf auf! Gibts in Österreich übrigens schon Piraten?

Nein, im ernst, so funktioniert das nicht. Wenn du das System im Rahmen des Systems ändern willst, musst du dich an das System anpassen. Siehst du hier das Paradoxon? Beispiel Joschka Fischer: einst Hippie, Protester und "Revoluzzer", nach einigen Jahrzehnten im System Weichgespült zum Koalitionspartner einer Großpartei. Vielleicht sollte man seine Freunde mal fragen, welche Ideen von damals er heute noch vertritt.
Dann gibt es noch die Geheimwege, indem man mit den richtigen Leuten spricht(nicht den Politikern) und dann das System für einen Arbeiten lässt.
Ich glaube das nennt man dann Lobbyismus
Wir haben keinen Einfluss auf die Infrastruktur, die gehört irgendwelchen Firmen
Gehts hier nicht gerade darum, ob es nicht theoretisch möglich wäre eigene Infrastruktur aufzubauen?
Wir haben keinen Einfluss wer auf Protokollebene mitlauscht
Wir haben Einfluss darüber was wir senden, und wie wir es senden.
Wir haben keinen Einfluss darauf, was mit unseren Daten auf den Servern passiert
Damit ergibt sich schon, dass du es nicht einmal merken würdest, ob die Telekom jetzt all deine DNS-Aufrufe mitschneidet oder nicht, oder ob der BND am Netzknoten in Frankfurt mal mitschneidet und auf Protokollebene deine Verbindungen aufzeichnet oder ob Facebook oder proggen.org deine Daten nicht einfach verkauft.
Hier bitte nicht Dinge vermischen.
1) Ich weiß genau welche Daten ich an Facebook und proggen.org schicke, und habe eine ungefähre Vorstellung wer hinter den Seiten steckt und eine ungefähre vorstellung wem ich vertrauen kann und wem nicht. Dieses Risiko ist kalkulierbar. Ich hab übrigens kein Problem damit, wenn die Pornoseiten die ich besuche alles mitschneiden was ich mache. Ist mir wurst. Was mir nicht Wurst ist, ist was mit den Daten passiert bevor sie dort ankommen. Meinen Internetprovider hat das Beispielsweise nichts anzugehen.
2) Wenn jemand auf Protokollebene Mitschneidet... Tja, vielleicht Pech gehabt. Es gibt methoden das zu umgehen. Es gibt für sensible Daten Tor und i2p. Das sind systeme die Funktionieren.
Und hier kommen wir zu dem größten Problem des Internets, es ist Hardware gebunden[...] das wäre dann ein Krieg.
Vielleicht habe ich zu viele Hollywood-Filme gesehen, zu viel Half-Life gespielt und zu viel Science Fiction gelesen. Aber mir geht das Post-Apokalyptische Bild nicht aus dem Kopf, in dem alle Menschen zu Sklaven einer über-Rasse gemacht werden, ohne dass sie es mitbekommen.
Das wird mit diversen Nachrichten aus der näheren Vergangenheit nicht besser (Nachrichten aus vielen Ecken!).
Warum ich diesen Thread überhaupt angefangen habe, ob es denn möglich sei ein alternatives Netzwerk aufzubauen, inklusive Hardware. Nur für den Fall.
Daher ist es langfristig einfach erforderlich, sich zu einigen, in einem Sozial-Politischen-Kontext.
Du hast absolut recht. Es ist erforderlich. Und ich wünsche mir das sehr - nur wenn ich zusehe, was in der Welt mit dem Internet passiert, und vor allem wie die Menschen drauf reagieren ("Echt? Naja, da kann man nix dagegen machen. Auch egal, ich mach einfach weiter."), dann habe ich wenig Hoffnung, dass man das in einem "Sozial-Politischen-Kontext" außerhalb der Matrix lösen kann.
Niemand kann dich zwingen etwas zu Konsumieren(außer man Fesselt dich und hindert dich daran, irgendwie dein Bewusstsein abzulenken oder zu verlieren). Kommt im Fernsehn nichts gutes, dann kannst du auch abschalten. Gibt es im Internet nichts gutes, dann kannst du auch abschalten. Das ist aktives zur wehr setzten.
Leider ist das nicht so einfach. Wenn dir auf jeder Webseite, in jeder Fernsehsendung in jeder Werbung erzählt wird, wie gut ein Film sein soll, dann lässt dich das nicht unbeeindruckt - egal ob du es glaubst oder nicht. Gewisse Industrien zahlen *Unsummen* um ihre "Produkte" präsent zu halten.
Gleichzeitig werden Alternativanbieter auf Mafiaartige weise vom Markt gedrängt. Das hat mit Fairness und Wettbewerb, und vor allem mit "freier Wahl" nichts mehr am Hut.
Ich will manchmal fernsehen, und ich will manchmal Internetsurfen - und dabei will ich nicht als Goldesel betrachtet werden. Da reicht es nicht einfach zu sagen "ja dann mach halt die Kiste aus". Das ist keine Antwort.
Und auch wenn man deine Daten will, hast du die Möglichkeit ihnen nicht die richtigen zu geben. Ich möchte nicht wissen wie oft ein Charakter aus den Simpsons in irgendwelchen Nutzerdatenbanken auftaucht.
Klar, das machen auch viele und glauben sie haben das System geschlagen. Und dann starten sie vom selben PC mit demselben Browser mit den selben Cookies ihr Webmail, und schreiben dort an ihren Arbeitgeber mit ihrem richtigen Namen und der richtigen Adresse.
Die Dinge sind nicht so einfach. Anonymität bedeutet nicht nur, dass man nicht weiß "Herr Meier hat diese Seite dann und dann besucht", manchmal reicht auch der User-Agent String, von dem aus ein paar Suchanfragen gestellt wurden um jemanden eindeutig zuzuordnen.
Generell ist aber das Problem, das Menschen faul sind. Man kann natürlich sich die mühe machen, und sich das heraussuchen was einem Wirklich gefällt und alles andere strikt ablehnen, es sogar Boykottieren, aber der Großteil der Menschen ist zu faul dafür, denn Konsumieren ist einfach.
Ja, leider. Das ist ein Problem.
Aber ich schreibe es mir mal auf meine Todo, hinter meinem Prozessor Betriebssystem...
Dann wünsch ich dir damit viel Erfolg!
@Kerli:
Kerli hat geschrieben:Nach der relativ direkten Aufforderung auch noch ein paar Gedanken von mir

Och, dabei war das doch so subtil
1. Der Luftraum ist kein regelfreier Raum. Sobald man höher als 30 Meter oder auch nur in die Nähe von Flughäfen, bewohntem Gebiet etc. kommt greifen viele gesetzliche Regelungen.
Gilt das etwa Überall? Im Stadtgebiet oder in der Nähe von Flughäfen macht es ja ein bisschen Sinn, aber wenn man irgendwo auf dem Land oder über dem Meer ist?
2. Stromversorgung: Vor allem mit den hier erwähnten Quadrocoptern wird es sehr schwer längere Zeiten in der Luft zu verbringen.
Ok, interessant. Danke für die Info.
Andererseits warum sollte man andauernd in der Luft sein. Ich würde es viel sinnvoller halten einen Platz am Boden einzunehmen, am Besten mit Blick zu Sonne um die Akkus mit Solarzellen aufzuladen und immer wieder den Standort zu wechseln. Es wäre zwar nicht erlaubt, aber wenn man zb in Großstädten mit lauter kleinen Serverdrohnen zwischen den Dächern hin und herwechselt dürfte man vermutlich nur sehr schwer zu entdecken sein. Zusätzlich könnte man das ganze noch in ein dezentrales, privates Netzwerk - wie es zurzeit ja auch mit zb. Funkfeuer existiert - einbauen und somit einerseits eine unabhängige Netzwerkstruktur zu erstellen und anderseits auch mobile Server zur Verfügung zu haben.
Das klingt wie ne gute Idee! Das müsste sogar heute machbar sein.Die Apokalypse kann kommen
[edit] Oh, und hier ein kleiner Comic der zum Thema passt:
http://xkcd.com/743/
