Stimmt da was mit meiner Grafikkarte nicht? Ist das irgendein Failsafe-Mode? Hm oh nein, das ist das neue Default-Wallpaper

Installation wie immer problemlos und flott, auch die Festplatten-Verschlüsselung und das sofortige Updaten der Pakete.
Erstmals kommt KDE mit Plasma Version 5 zum Einsatz. Sofort fällt neben dem neuen Wallpaper das ganze Redesign auf - vor allem optisch aber auch unter der Haube. Optik ist natürlich geschmackssache, ich kann damit leben. Der Desktop reagiert sehr schnell, hat mit 2.2GB Standard-RAM-Auslastung (Firefox, Thunderbird, Amarok, Skype, SpiderOak) aber auch einen stolzen Preis. CPU-Auslastung ist in Ordnung.
Den Notification-Bereich inklusive Network-Manager hat man wieder etwas umgebaut, gefällt mir so aber sehr gut. Alles wirkt geordnet und schön strukturiert. Die jahrelange Baustelle Nvidia-Optimus fällt kaum mehr auf, auch CUDA ist nach der Installation des Nvidia-Treibers über die KDE-Treibereinstellungen kein Problem. Erstmals kann ich über MTP auf mein Android-Handy zugreifen - auch wenn ich dafür andere Wege bevorzuge doch ein schöner Fortschritt.
Aber mein neues Lieblings-Feature ist ganz eindeutig KDE Connect! Ist man im gleichen WLAN wie ein Android oder iOS Smartphone mit der entsprechenden App, kann man dieses mit dem Rechner verknüpfen. Dadurch stehen verscheidene Features (alle optional und konfigurierbar) zur Verfügung. Zum Beispiel wird die Zwischenablage zwischen den Geräten synchronisiert. Das Smartphone kann als Touchpad oder Mediaplayer-Fernbedienung verwendet werden. Der Rechner kann über sftp auf die Dateien des Smartphones zugreifen, der Akkustand wird im Notification-Bereich angezeigt, ebenso die aktuellen Benachrichtigungen (Anrufe, SMS, Whatsapp, was auch immer), die natürlich immer synchronisiert werden. Es scheint auch geplant zu sein, Anrufe künftig am Computer beantworten zu können. Vom Handy kann man auch einfach Browser-Tabs teilen, diese werden am Computer dann automatisch im Default-Browser geöffnet.
Insgesamt muss man aber auch feststellen, dass es noch an einigen Ecken kleinere Probleme gibt. Sofort nach dem ersten Start werde ich gefragt, ob ich meine KWallet4 nach KWallet5 migrieren will. Dabei hab ich das System ja grade erst neu installiert, woher soll ich eine KWallet4 haben?! Das Problem scheint aber schon bekannt zu sein. Egal, passiert nur beim allerersten Start. Wesentlich störender sind die Probleme in Dolphin. Er stürzt oft grundlos ab, gesetzte Bookmarks gehen einfach verloren wenn ich das Fenster schließe, Ordner-Icons werden nicht richtig übernommen. Die ssh/sftp-Integration - die in der Vorversion mit Dolphin und Kate noch reibungslos funktionierte - hat auch die eine oder andere Macke. Zum Beispiel taucht der Passwort-Dialog für einen ssh-Key immer im HIntergrund auf, wenn man ihn von Kate aus öffnet. Da wundert man sich schon warum die Datei so lange lädt, dabei war der Dialog für das Passwort einfach hinter anderen Fenstern versteckt. Ebenso kleinere Probleme gibts in der Display-Konfiguration, die gerne mal Plasma zum unfreiwilligen Neustart zwingt. Dass man die Display-Einstellungen nicht mehr in den Tray legen kann finde ich auch ncith gut. Noch dazu hatte ich mal kurzes Sprachchaos, weil ich als Systemsprache Englisch verwende, aber für Formate (Datum, Zahlen, ...) gerne Deutsch hätte. Die Größe des Startmenüs lässt sich auch nicht ändern. Und noch ein paar Bugs dieser Größenordnung. Kein Drama, hübsch ist es aber auch nicht.
Kurz:
Viele merkbare Fortschritte, aber nun sollte man etwas an der Stabilität arbeiten. KDE Connect finde ich sehr praktisch.