Also.... ich habe nichts gegen eine religiöse Diskussion unter der Bedingung, dass es eine Diskussion über bewegliche Standpunkte ist. Eine "Es ist so und fertig"-Diskussion langweilt.
Ich habe mir jetzt das erste Video angesehen, ich werde also gar nicht erst auf den Islam eingehen, sondern auf die Argumentation des sogenannten Ibn Yakub.
Das erste, was mir aufgefallen ist, ist dass das Video von der "Beweiskfraft des Islams" spricht. Okay... kann passieren.
Ich habe die Zitate aus dem ersten Film fett geschrieben.
Das Wunder des Islams ist der Koran.
Ibn Yakub versucht das Buch als etwas von Gott geschaffenes zu verkaufen. Als Gottes Schöpfung. Akzeptieren wir für einen Moment, dass der Koran von Gott kommen könnte, dann frage ich mich, wo da der Islam ins Spiel kommt. Dann ist es das Wunder Allahs, nicht des Islams. Der Islam ist eine Religion, die von Menschen zu Ehren Allahs ausgeübt wird.
Akzeptieren wir, dass der Islam den Koran als Wunder ansieht, also die Perspektive einnimmt, dass der Koran ein Wunder darstellt. Das ist eine Perspektive, eine Sichtweise, eine Möglichkeit. Ob es die Wahrheit ist, wissen wir damit noch nicht.
Allah fordert Menschheit heraus. in der ungefähren Bedeutung: "Oder werden sie sagen, er hat es erdichtet. So bringt doch 10 ebenbürtigen Suren hervor."
Vielleicht kennst Du die Gottesbeweise des Thomas von Aquien. Er beweist, dass Gott existiert. Die Beweise haben einen Haken: Um den Beweis zu vollziehen gibt es die Grundvoraussetzung, dass Gott existiert. Existiert Gott nicht, funktioniert der Beweis nicht.
Ähnlich ist es hier: Allah kann die Menschheit nur herausfordern, wenn er existiert. Existiert er nicht, hat er die Menschen nicht herausgefordert. Dann ist der Koran halt ein Buch.
Allah fordert die Feuerwesen heraus. Sie bringen zusammen mit den Menschen nichts gleiches hervor. ... in Inhalt und Stil.
Was ist gleich. Es kann ja nicht dasselbe sein, denn dasselbe wäre ja eine Kopie. Es muss also Vergleichbar sein.
Wo setzt man denn Gleichheit an, was ist das Kriterium, um bei einem Vergleich mitziehen zu können?
Und was ist eigentlich ein Feuerwesen?
Sie sollen etwas bringen, was genauso sinnhaft ist, genauso präzise ist, genauso tiefgründig ist, das heißt der Inhalt des Koran umfasst all diese Punkte und sie sollen gleichzeitig etwas bringen, was vom Stil her genauso gefühlvoll ist.
Genauso intensiv ist, genauso beeinflussend ist, bzw. bewegend ist wie der Koran.
Zu den bekanntesten gehören wohl die Schriften des Propheten L. Ron Hubbard. Auf seinen Schriften basiert Scientology.
In einem Religionen aufgeschlossenen Land, wie es beispielsweise Amerika ist, gründen sich regelmäßig neue Religionen, die Schriften besitzen, die Menschen intensiv berühren und beeinflussen. Dem Koran muss man natürlich zugute halten, dass er ein paar Jahrhunderte Vorsprung hat.
Wenn es einen Mike Tyson gibt, einen Mohammed Ali, dann gibt es auch einen anderen Boxer, der auch etwas gutes oder etwas gleiches hervorbringt.
Wenn ein Mensch etwas gutes kann, dann kommt ein anderer Mensch und schafft es ihm Nahe zu kommen, bzw. ihn zu übertreffen.
Ich stelle mal ketzerisch die Frage, ob der Koran etwas Gutes ist, denn das wird hier einfach mal in den Raum gestellt. Ich bestreite es nicht, aber ich stelle es einfach mal in Frage. Dann bleibt über, dass es eine Schrift ist. Welches Kriterium muss erfüllt sein, damit eine Schrift eine andere übertrifft?
Mohammed war kein Dichter, er konnte sogar nicht lesen und schreiben.
Wikipedia sagt, dass Mohammed an Handelsreisen teilgenommen hat und auch ansonsten durchaus gebildeten Umgang hatte. Für mich stellt sich erstmal die Frage, ob die Behauptung überhaupt zutrifft.
Es ist doch kein Problem, etwas gleiches wie den Koran hervorzubringen, wenn das Buch von ihm (Mohammed) ist.
Wir beenden mit etwas Glück in den kommenden Jahrzehnten das Mittelalter. Bildung setzt sich mehr und mehr durch, wird mehr und mehr Grundrecht.
Andersherum ausgedrückt, die Menschen hatten früher weit mehr Mysterien, "Zauberer" als heute. In dieser Zeit konnte man den Menschen alles erzählen, denn die Mysterien waren offensichtlich.
Aber auch heute werden Bücher geschrieben, die die Mysterien erklären. Früher waren Philosophen, die aufgrund der Tatsache, dass sie an ein höheres Wesen zu Theologen wurden, heute sind es Naturwissenschaftler.
Wenn Du Dir den Youtube-Link ansiehst, ist der "Stein Gottes" ein gutes Bespiel für ein Mysterium.
...aber ihr schafft das sowieso nicht. Das zeigt die Gewaltigkeit Allahs.
Fahr in die abgelegenen Gebiete Amerikas. Da passiert das durchgehend. Fahr in Staaten, die schlechtere Bildungsmöglichkeiten haben, dort findest Du Mysterien und dort kann man überzeugen, wenn man die richtigen Geschichten erzählt.
Viele von uns haben die Werke von Shakespeare nicht gelesen, aber keiner zweifelt an, dass Shakespeare ein großer Autor ist.
Das mag erstmal selbstverständlich erscheinen und deswegen ist es rhetorisch ein guter Kniff, um zu überzeugen.
Aber... wer nicht zweifelt, ist ein Idiot. Die Argumentation ist Betrug in dem sie eine Überzeugung im Hörer verstärkt mit etwas, was selbstverständlich erscheint, aber sachlich falsch ist. Das hier ist rhetorischer Betrug an Menschen, die sich nicht kritisch mit dem Gehörten beschäftigen.
Man kann auf seine Mitmenschen vertrauen, dass sie einem die Wahrheit sagen, aber wer keinen Zweifel zulässt, dass Shakespeare kein großer Autor ist, ohne sich selbst überzeugt zu haben, der ist ein Idiot.
Ich habe keine Ahnung, ob der Koran von Gott gesandt wurde, da will ich mich nicht festlegen. Aber der Sprecher versucht hier mit Betrug zu überzeugen, da lege ich mich fest.
Wenn jemand heute den Koran anzweifelt, dann hat er die Möglichkeit etwas gleiches hervorzubringen, ansonsten muss er sich unterwerfen und akzeptieren, dass das die Wahrheit ist.
Oder stellt den Ursprung der Koran in Frage, womit die Herausforderung hinfällig wird.
Die Interpretation, wie der Koran zu verstehen ist, ist nichtmals unter den Muslimen eindeutig. Obwohl man sich auf dieselbe Schrift beruft, gibt es keine einheitliche Interpretation.
Wie es auch bei den Christen und Juden ist.
Wir haben keine Antwort und wer behauptet, sie zu haben, der muss mehr bringen als ein altes Buch und die darin stehende Behauptung, dass es wahr ist.
Dieses Buch gibt bei den Muslimen, den Christen, den Juden, den Griechen ...
Die Argumentation des Ibn Yakub zerfällt unter mäßig kritischer Betrachtung wie ein Kartenhaus, es müssen nichtmals wissenschaftliche Erkenntnisse vorgetragen werden, denn der Argumentation fehlt die Basis (ist das Buch von Menschen gemacht, so ist die Herausforderung auch nicht von Allah; es gibt keine Kriterien, ab wann ein Buch vergleichbar wäre, bzw. die den Koran unvergleichlich machen; es gibt genug spirituelle Bücher, die eine derart beeinflussende Wirkung haben) und die Argumentation wird mit rhetorisch-betrügerischen Tricks vermittelt.
Ich weiß auch nicht, wie jemand argumentieren kann, der den Koran "in der ungefähren Bedeutung" vorliest.
Hier mein Link, der Film geht mit Religion allgemein ins Gericht, er beschränkt sich definitiv nicht auf die Muslime. Die merkwürdigen Kifferszenen stammen aus einem Interview mit einem Repräsentanten einer Canabis-Religion, überraschenderweise aus den Niederlanden.
http://www.youtube.com/watch?v=YkzmTrC8qjk
Es ist eine Herausforderung, die bis zum Tage der Abrechnung gilt.
Das befürchte ich allerdings auch, und ich sehe das als Drohung. Aber das gilt genauso für Christen, Scientologen und andere Religionen.
"Religion ist gefährlich, weil sie es Menschen, die nicht alle Antworten haben, erlaubt, zu denken, sie hätten sie."
Bill Masher ist Komiker und seine Witze sind teilweise daneben. Trotzdem sind die Antworten der Interviewpartner zum Teil bemerkenswert. Sehr Sehenswert, nicht nur für Muslime, sondern auch für beliebige andere Religionen.
http://www.youtube.com/watch?v=Q333pMON_U4
Wer sich als Atheist bezeichnet, gehört übrigens ebenfalls einer Religion an, nämlich der, die glaubt, dass es keinen Gott gibt. Sorry, liebe Atheisten, ihr seid in der Frage keinen Schritt weiter als der Rest der Gläuben. Den einzigen Vorteil, den ihr habt ist der Glaube, dass "Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott." nicht zutrifft und ihr so oder so Dinge selbst in die Hand nehmen müsst, wenn ihr nicht auf der Strecke bleiben wollt. Wer nicht auf Gott vertraut, muss sich selbst die Finger schmutzig machen und bewegt damit auch etwas.